Die LGS bietet viele Chancen, aber auch Kosten müssen genau abgewogen werden; SPD verbreitet falsche Zahlen!
Zahlreiche Mitglieder des Ortsverbandes und der Fraktion von Bündnis 90/Die Grünen haben am zurückliegenden Samstag das Angebot der Gemeinde genutzt und an der Vorstellung des im Rahmen der Landesgartenschau geplanten Zukunftsparks teilgenommen. „Wir diskutieren das Projekt in unserer Fraktion und in unserem Ortsverband jetzt seit mehr als einem Jahr sehr intensiv. Heute wollen wir uns noch einmal anhören, was die zuständigen Planer vortragen. Vor allem aber sind wir gespannt auf das, was die anwesenden Bürgerinnen und Bürger zu dem Projekt zu sagen haben“, fasste Ramona Stolz am Rande der Veranstaltung das Anliegen der Grünen zusammen.
Laut der stellvertretenen Fraktionsvorsitzenden der Grünen, Christa Degkwitz, sieht die Partei im Geplanten Zukunftspark und der Teilnahme an der Landesgartenschau insgesamt viele Chancen für Echzell: „Die Landesgartenschau kann für unsere Dorfgemeinschaft sehr wichtige nachhaltige Impulse liefern. Echzell bekommt die Chance, im Rhein-Main-Gebiet bekannter zu werden und gleichzeitig die Infrastruktur und die Lebensqualität in der Kommune zu verbessern. So eine Gelegenheit bekommt die Kommune nicht wieder.“ So könnten seit Jahrzehnten bestehende Probleme in Echzell gelöst werden. „Seit langer Zeit fehlt in Echzell ein wirklich attraktiver Spielplatz. Auf dem LGS-Gelände kann ein solcher geschaffen werden“, betonte Fraktionsvorsitzender Lars Friedrich. Auch für Jugendliche entstehe ein ansprechender Aufenthaltsbereich, u.a. mit Skateanlage. Gemeinsam mit den Bewegungs- und Erholungsangeboten für alle Generationen könne so ein echter Treffpunkt entstehen. Des Weiteren hoben die Grünen Umweltschutzaspekte hervor. Besonders die geplante Renaturierung der Horloff im Abschnitt entlang des LGS-Geländes und die zusätzliche Anpflanzung von mehr als 200 Bäumen seien sehr positiv zu bewerten.
Dennoch dürfe nicht verschwiegen werden, dass das geplante Projekt „Zukunftspark“ natürlich auch Kosten verursacht. „Wir möchten in jedem Fall vermeiden, dass Echzell in eine Kostenfalle tappt. In Vorbereitung auf die endgültige Entscheidung im April haben wir daher auch zu den langfristigen Unterhaltskosten nochmals umfangreiche Informationen von der Gemeindeverwaltung eingefordert“, so Grünen-Fraktionsvorsitzender Friedrich.
Auf scharfe Ablehnung trifft bei den Grünen das jüngste Vorgehen der Echzeller SPD, die in einem an alle Haushalte verteilten Flyer mit falschen Zahlen und unvollständigen Informationen gegen das Projekt agitiere. So kritisieren die Grünen vor allem die von der SPD genannten Kosten von 7 Mio. €. „Diese Zahl ist so definitiv falsch. Für das Projekt „Zukunftspark“ ist – nach Abzug der zu erwartenden Fördergelder – mit Kosten in Höhe von ca. 3 Mio. € zu rechnen. Bei zusätzlichen Fördermitteln kann der Betrag auch noch sinken“, stellte die stellvertretende Fraktionsvorsitzende Christa Degkwitz klar. Hinzu komme, dass ein Teil der Kosten für die Kommune ohnehin anfallen würden. Z.B. sei der Spielplatz „Am Preulen“ in einem beklagenswerten Zustand und auch der an Jugendliche gerichtete „Funsportplatz“ kaum noch attraktiv. „Wenn hier Infrastruktur erhalten werden soll, muss in jedem Fall Geld investiert werden“, ergänzte Degkwitz ihre Erklärungen. Dass in Echzell ein allgemeiner Investitionsstau bestehe, sehe man auch an weiteren Aspekten. So liegt der Vorschlag vor, die Errichtung des Zukunftsparks mit einer umfangreichen Erneuerung im Bereich des Echzeller Sportplatzes und der Horlofftalhalle zu verbinden. Ob dies geschehe, ist laut den Grünen offen. Klar sei aber: Kosten für die Erhaltung des Sportplatzes entstehen mit oder ohne Landesgartenschau. Jeder könne sehen, dass z.B. die Laufbahn rund um den Sportplatz nicht mehr intakt sei. „Die Darstellung der SPD ist deshalb grob irreführend“, kritisierte Degkwitz.
Hinzu kommt, dass die aktuellen Planungen für den „Zukunftspark“ auf einen Beschluss der Gemeindevertretung zurückgehen, der fast ausschließlich mit Stimmen der SPD zustande gekommen ist. „Die SPD hat also Planungen beschlossen, die Kosten von ca. 340.000 € verursachen. Nun hat die SPD sich gegen das Projekt entschieden, ohne dass die Ergebnisse der Planungen vorliegen. Das ist abstrus und eine Verschwendung von Steuergeldern. Wir Grünen wägen genau ab und entscheiden endgültig über unsere Haltung, wenn alle nötigen Informationen vorliegen – also voraussichtlich im kommenden April“, fasste Friedrich abschließend zusammen.
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